CIFS- Dateisystem Migration

Ob bei einem Austausch des SANs, der Migration von DAS- Servern hin zu einem SAN- spätestens in dem Moment, in dem Windows- Dateisystem umgezogen werden müssen, kommt die Frage nach dem "wie" auf.EMC bietet in seiner VNX Produktreihe die unterschiedlichsten Möglichkeiten, z.B. - Kopieren der Daten mittels emcopy oder robocopy - Replikation der Daten mit Replikator - Synchronisieren der Daten mit CDMS Auf Grund der Anforderung, dass die Downtime der CIFS- Shares nur minimal sein soll, bietet sich die Variante CDMS an.Hierbei wird zwischen der VNX (neues Speichersystem) und dem alten Speichersystem eine CIFS- Verbindung eingerichtet.  Alle Zugriffe erfolgen ab diesem Zeitpunkt ausschließlich über den CIFS- Server der VNX. Diese liefert die Daten an den Client und, sofern diese noch nicht repliziert sind, kommuniziert mit dem alten Speichersystem. Sie fungiert als "Proxy". Diese Anleitung beschreibt schrittweise die Einrichtung der Replikation mittels Unisphere. Selbstverständlich können alle Schritte auch auf der Controlstation selbst durchgeführt werden. Die Schritte bei der Replikation mit CDMS sind:

Übernahme des Servernamens und der IP

Soll der bisherige CIFS- Server komplett abgelöst werden, so ist der erste Schritt die Übernahme des Severnamens und der IP- Adresse. Dies bewirkt, daß an den Clients keinerlei Änderungen notwendig sind, da aus der Client- Sicht alles beim Alten bleibt. Genau diese Zeit der Einrichtung ist auch schon die einzige Downtime der Dienste. Auf einzelne Tasks heruntergebrochen bedeutet dies: - Anlegen eines neuen CIFS- Servers auf dem alten SAN mit einem neuen DNS- Namen und einer neuen IP- Adresse - Join des neuen CIFS- Servers in die AD - Umhängen der Mounts/ Shares auf den neuen CIFS- Server - Unjoin des alten CIFS- Servers aus der AD - Löschen des alten CIFS- Servers - Löschen der alten IP- Adresse - Remount der bestehenden Dateisysteme auf Read-Only Nach diesen Schritten am alten SAN sind die IP- Adresse und der Servername für das neue SAN verfügbar. Weiter geht es mit dem neuen SAN: - Einrichten eines neuen Interfaces mit der IP- Adresse, die der CIFS- Server bisher hatte - Einrichten eines neuen CIFS- Servers mit dem Namen des CIFS- Servers vom alten SAN - Join des neuen CIFS- Server zur AD  Nun folgt die Einrichtung der eigentlichen Migration:

Anlegen des Migrations- Dateisystems

Das Migrationsdateisystem ist ein Dateisystem vom Typ mgfs, das im Unterschied zu einem herkömmlichen uxfs zusätzliche Informationen die Migration betreffend speichert. Dieses Dateisystem muss alle Daten des Quellsystems fassen können- gerade dann, wenn das Quellsystem komprimiert und/ oder dedupliziert ist, ist bei der Einrichtung Sorgfalt geboten.   Die Einrichtung erfolgt, wie im Screenshot zu sehen, unter dem Menüpunkt Storage- Data Migration- File System Migration - File Systems

Einrichten der Migration

Der nächste Schritt ist die Kopplung der beiden Speichersysteme. Wie bereits gesagt, spielt es dabei keine Rolle ob die Quelle ein EMC- SAN ist oder nicht. Das einzig ausschlaggebende ist, dass das System per CIFS erreichbar ist.   

Übernahme der Shares

Damit die Clients nun auch auf das Speichersystem zugreifen können müssen selbstverständlich auch die Freigaben (Shares) eingerichtet werden. Die Namen der Shares sollten vom alten System übernommen werden um den Clients weiterhin die "bekannten" Namen zu präsentieren.   Nach diesem Schritt ist das System nun soweit, daß die Clients wieder problemlos auf alle Shares zugreifen können. Daten, die gelesen werden sollen, werden vom alten Speichersystem geholt und über die VNX präsentiert. Daten, die geschrieben werden sollen, landen direkt auf der VNX- alle Filesysteme des Quellsystems sind ja read-only. Alle weiteren Arbeiten können ohne jeglichen Zeitdruck erfolgen!

Starten der Migration

Der eigentliche Abgleich der Daten erfolgt im Kontextmenü der Migration über den Punkt Start. Nach dem Start kann der detaillierte Status jederzeit über den Menüpunkt "Properties" im Kontextmenü des jeweilgen Dateisystems eingesehen werden. Die Übertragungsgeschwindigkeit wird automatisch der Last des Systems angepasst- eine Beeinträchtigung des laufenden Betriebes ist ausgeschlossen.    

Löschen der Migration

Eine abgeschlossene Migration wird durch "Completed" in der Übersicht der Migrationen gekennzeichnet. Sobald eine Migration fertiggestellt ist, d.h. alle Daten eines Dateisystems auf die neue EMC VNX übertragen wurden, kann diese gelöscht werden. Dies hat keinerlei Einfluß auf die Clients sondern trennt lediglich die Verbindung zum alten Speichersystem. Dieser Vorgang kann, wenn noch weitere Migrationen laufen, einige Minuten dauern. Ist keine weitere Migration aktiv ist es eine Sache von Sekundenbruchteilen.

Umwandeln des Dateisystems

Der letzte Schritt ist nun noch die Umwandlung des mgfs Dateisystems in das eigentliche uxfs. Hierzu dient der Menüpunkt "Convert" entweder im Kontextmenü des Migrations- Dateisystems oder durch den Button am unteren Rand. Dieser Vorgang kann, wenn noch weitere Migrationen laufen, einige Minuten dauern. Ist keine weitere Migration aktiv ist es eine Sache von Sekundenbruchteilen. Nach der Konvertierung des Filesystems verschwindet es automatisch aus der Liste der Migrationsdateisysteme und wird als "normales" Dateisystem unter Storage- Filesystems dargestellt. Hier können nun Parameter wie Deduplizierung, Komprimierung, Snapshots usw. wie bekannt, eingerichtet werden.    

Zusammenfassung

Auch wenn das hier beschriebene Verfahren wahrscheinlich nicht das schnellste ist, so wiegt der Vorteil der extrem kurzen Downtime der CIFS- Services doch alles auf. Einzig der "Nachteil", daß mit CDMS ausschließlich CIFS- Migrationen und z.B. keine NFS- Migrationen möglich sind, würden für mich den Einsatz einer anderen Replikationsmethode in Erwägung bringen.